Selling Hitler

Vor vielen Jahren, als ich einmal vom Kneipenausflug wieder nach Hause kam und zum Ins-Bett-Gehen den Fernseher einschaltete, landete ich inmitten einer Ausstrahlung des Films „Schtonk!“. Irgendwieselling-hi noch nicht recht wissend, worum es darin eigentlich geht,  sah ich durchgeknallte Charakter auf allen Seiten. Als sich mir der Schleier des Inhalts so langsam lüftete, blieb mir eine Szene in besonderer Erinnerung: Im Erfolgswahn des Verkaufens von angeblichen Hitlerdevotionalien war der Fälscher auf die glorreiche Idee verfallen, auch „original Hitler-Bilder“ feilzubieten. Als sein Agent vor der versammelten Clique von hitlergeilen Altherren begann, eine Story zur Identität der Bilder zusammenzustammeln, trat einer der Altherren hervor und sagte: „Ich war dabei.“ (.. als Hitler die Bilder gemalt hat) Besser kann man die Absurdität und Freiwilligkeit des großen Skandals der gefälschten Hitler-Tagebücher, der 1983 die Bundesrepublik überrollte, nicht darstellen. Aus Anlass des 30.Jahrestags des Ereignisses dokumentierte kürzlich die Wochenzeit „Die Zeit“ eine Art Chronik der Ereignisse, geschrieben von einer Person, die in der Redaktion des „Stern“ unmittelbar beteiligt war. Als ich kurz danach eine alten Freund und Historiker traf und ihm von dem Zeit-Artikel erzählte, drückte er mir sofort ein englisches Büchlein in die Hand: „Selling Hitler“, von Robert Harris, relativ kurz nach dem Skandal veröffentlicht, deckt es die gesamte Geschichte samt historischer Hintergründe auf. A fascinating read!

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