Im Rahmen des VierländerCup im MTBO finden seit einigen Jahren in unserer Region Mountainbike-Orientierungsrennen für Zweier-Teams statt. Die Veranstaltungen sind immer eine schöne Mischung aus Freizeitlern, die als Familienteam unterwegs sind und Sportskanonen, die im vorgegebenen Zeitlimit teils unglaubliche Distanzen zurücklegen. Eine ganz ähnliche Veranstaltung (2er-Team, Umgebungskarte mit eingetragenen Posten und Zeitlimit, hier: 200 Minuten) findet seit einigen Jahren im Spätherbst in der Nähe von Halle/S. statt. Ja, Spätherbst, ist ja eigentlich wettertechnisch nicht immer so super, hinzu kommt die Besonderheit der Veranstaltung: Sie findet als Nachtrennen statt. Anfang November muss man da nicht explizit nachts starten, 17 Uhr ist auch völlig ok, kurze Zeit später ist es ausreichend, das heißt, vollständig dunkel.
Am 05.11. diesen Jahres fand das Event kürzlich wieder statt, diesmal in der Gegend rund um den Petersberg. (Und nein: Der Petersberg ist nicht die höchste Erhebung auf diesem Längengrad bis zum Ural, siehe Wikipedia.) Die Gegend ist stark landwirtschaftlich geprägt, dazwischen gibt es ein paar kleine Orte, wo mal ein, zwei Laternen stehen, ansonsten: Dunkel! Also wurde alles ans Rad geschraubt, was lichttechnisch zu Hause verfügbar war. Man musste ja nicht nur den Weg vor sich sehen, sondern auch erkennen, wo die jeweils gesuchten Abzweige links oder rechts waren. Ach ja, und die Karte auf dem Kartenhalter am Lenker musste ja auch während der Fahrt gelesen werden können, dafür war eine zusätzliche Stirnlampe erforderlich.
Der Organisator des Events hatte wieder ein paar Sonderposten und Spezialwertungen eingebaut, sodass gut geplant werden musste, was in welcher Reihenfolge im vorgegebenen Zeitlimit von 200 Minuten erfahrbar und auch letztlich auffindbar sein konnte. Eine der Spezialwertung war ein Fahrradwanderposten: Genau zwischen 18:15 und 19:15 Uhr sollte auf einer auf der Karte markierten Rundstrecke ein mobiler Posten unterwegs sein, den galt es abzupassen. Der Fahrer des „mobile Posten“ war der Chefredakteur des im Übrigen sehr empfehlenswerten Radkulturmagazins fahrstil, welche die Veranstaltung auch mit unterstützt hatte.
Am Sportlerheim in Kütten, direkt im Schatten des Petersberges, ging es kurz nach 17 Uhr für alle ca. 20 Teams im Massenstart los, gegen 20.30 Uhr waren dann alle wieder da. Das innen hell erleuchtete Sportlerheim war auf dem letzten Kilometer eine schöne und willkommene Orientierungshilfe. Der Himmel war zwar sternenklar und damit von oben trocken, mit 4-5 Grad war es aber mittlerweile recht frisch geworden. Also nur schnell im Auto die Sachen wechseln und dann rein ins Vergnügen: Zahlreiche nette Gespräche, selbstgemachte Verpflegung, Siegerehrung, Preisverlosung etc. – alles sehr entspannt und herzlich, so muss das sein!