Stöbert man ein wenig im Netz, scheint das Thema „passende Handprotektoren für mein Motorrad“ gar nicht so trivial zu sein, wie man vielleicht vermutet. So wird in verschiedenen Foren diskutiert, was wo wie passt, berichten User über zahlreiche Bestellungen und Rücksendungen von Protektoren, weil sie dann irgendwie doch nicht an den Lenker passten.
Das Problem ist aber nicht der Lenker an sich, sondern die verschiedenen Kabel und Schläuche, die daran entlang führen. Damit muss man sich ein wenig auseinandersetzen, einfach ranschrauben geht eigentlich nie.
Bevor es irgendwie losgeht, muss aber freilich – neben dem unbestrittenen Nutzen für den Schutz der Hände – die Ästhetik geklärt werden! Und für Kawasakifahrer kommt letztlich nur ein Modell in Frage, weil es eben in exakt dem gleichen Kawasaki-Grün verfügbar ist: Der italienische Hersteller acerbis bietet mit dem Modell Rally Pro u.a. genau diese Farbe an. Also bestellt und dann – ich dachte, ich bin schlau – die Packung gleich dem Kawasakihändler auf den Tisch gelegt mit der Bitte, die Teile beim Fertigmachen des Bikes zur Übergabe doch gleich dranzuschrauben. Nun ja, am Ende bekam ich beides separat, weil der Monteur (vermutlich nach einmaligem Dranhalten) meinte, die passen da nicht dran.
So lagen sie erstmal ein paar Wochen im Schrank und manchmal, wenn am Wochenende etwas Zeit war, hielt sich immer mal wieder an den Lenker und grübelte, wie das wohl gehen konnte. In 5 Minuten freilich nicht, aber … Die letztliche Motivation kam dann durch die schöne Formulierung in einem der oben genannten Foren: „some wire re-routing and done …“. Das sollte doch zu machen sein!
Nach ein bisschen probieren war dann klar, wie es passen könnte (zum Glück ist das Anbaukit relativ flexibel). Die härteste Nuss im wahrsten Sinne des Wortes war aber, die in die Lenker-Enden eingeschweißten Gewichte rauszufräsen. Das ist notwendig, weil die Protektoren ja seitlich eingeschraubt werden. Mit haushaltsüblichen Mitteln kam ich da nicht weit, also Spezialaufsätze für die Bohrmaschine im Baumarkt beschafft und dann los … Insgesamt fast 2h nur gefräst, am Ende fast entkräftet, aber dank flüssiger Spezialnahrung konnte ich den körperlichen Kollaps gerade noch abwenden.
Und nun – isses Projekt endlich abgeschlossen. Die kleine Probetour am nächsten Tag hat freilich gezeigt, dass das Bike nun gaaaaanz anders abgeht. In diesem Sinne, nur Mut, es lohnt sich.