[Bücher über mit dem Rad zu befahrende Pässe in den Alpen gibt es viele. Als echtes Nachschlagewerk taugt aber nur eines: „100 Alpenpässe mit dem Rennrad“ von Rudolf Geser. Also, auf geht’s.]
[06.06.25] Ein Freund hatte mir vor ein, zwei Jahren den Tipp gegeben, dass der Sellaronda-Bikeday eine empfehlenswerte Veranstaltung sei. Zweimal im Jahr ist die komplette Sellaronda autofrei und Radfahrer dürfen sich dort tummeln. Dieses Jahr war der erste Termin zu Pfingsten, das sollte aufgrund des etwas längeren Wochenendes passen. Sonnabend die Sellaronda, und drum herum noch den einen oder anderen Pass der Region einsammeln.
Für den Anreisetag bot sich gleich die „Drei-Zinnen-Bergstraße“ an. Am Misurina-See startend, geht es die mautpflichtige Stichstraße bis fast unterhalb des Drei-Zinnen-Massivs mitten in die kargen Berge der Dolomiten hinein. Die Straße ist nur ca. 7 km lang, überwindend dabei aber ca. 670 Hm. Im Schnitt sind das daher fast 10%. Die letzten 4 km gehen dabei fast konstant mit 15% und mehr nach oben.
Ursprünglich wollte ich mit dem Auto direkt am Misurina-See parken, mein Begleiter F. schlug aber dankenswerter Weise vor, schon weiter unten auf’s Rad zu steigen, um erstens mehr auf dem Rad zu sitzen, und zweitens wenigstens ein bisschen warm zu sein, bevor es hart wird. So parkten wir in der Nähe des Lago di Landro, von wo es ca. 9km mehr oder weniger leicht bergauf zum Misurina ging.
Und dort zweigte dann Drei-Zinnen-Bergstraße ab. Gleich auf den ersten Metern wurde uns schon ein Geschmack auf das gegeben, was uns erwartete: Und das war deutlich mehr, als unsere Übersetzungen bequem hergaben! Ich war mit 34-30 unterwegs, was sich hier als grenzwertig erwies, F. ging es ähnlich. Immer wieder Schlängellinien, um kurz etwas lockerer treten zu können, mehrmals bin ich auch abgestiegen und habe kurz durchgeschnauft.
Der Lohn war dennoch grandios: Selten so eine Straße (vor allem auf dem letzten Kilometer) gesehen, die sich so weit und hoch in die Berge vorwagt! Zum eigentlich Drei-Zinnen-Blick hätten wir vom Ende der Straße noch ca. 500m laufen müssen. F. hätte mit seinem Gravelbike fahren können (bester Schotter), worauf wir aber verzichtet haben. Daher ein paar schöne Fotos geschossen und ab wieder runter. Dabei immer mal wieder die Bremse aufmachen, damit sie nicht zu heiß wird 🙂
Mit dem Auto ging es dann nach Corvara zu unserem Zeltplatz, wo wo aus dann morgen die Sellaronda auf dem Plan stand.