Lastovo, die kleine, weit vorgelagerte Insel sollte es heute sein, bis zur Wende striktes militärisches Sperrgebiet. Wir sollten sehen, was davon noch übrig ist.
Von Brna ging es am Morgen sehr zeitig los Richtung Lastovo. Es war für das Schiff ein Stück zu fahren, allein die Einfahrt in die versteckte Bucht war ein Erlebnis! Ein Segelkatamaran musste zunächst an der geplanten Anlegestelle eines alten Militär-Kais durch lautes Hupen erst „informiert“ werden, dass der Liegeplatz für ihn nicht zulässig war. Dann konnte unser Schiff festmachen. Direkt hinter dem Kai ging ein kleiner Tunnel in den Berg hinein, mit alten Schienen, auf denen offenbar militärisches Material transportiert wurde. Mit Stirnlampe bin ich ca. 50 Meter in den Tunnel hinein, bis sich diese in einem größeren Raum auf mehrere weiterführende Räume gabelte. Jemand vom Schiff ist abends mal mit dem Rad durchgefahren, wie ich hörte. Spröder Charme, jedenfalls. Ein wenig wie „Die Olsenbande reist nach Jütland“ … Auf der Insel haben wir dann faktisch fast alle fahrbaren Wege eingesammelt. So kamen mehr als 1000 Hm zusammen. Am spanndendsten sicher das Erkunden der längst verlassenen Militäranlagen auf einer der südlichen Landspitzen, mit riesigen Bunkern, in die wahrscheinlich massive Artillerie schnell hinein und wieder herausgeschoben werden konnte. Vendula erzählte, dass auf der Insel zur Zeit ca. 800 Menschen wohnen. Die meisten sind aber wohl ehemalige Angehörige des jugoslawischen Militärs, welches überwiegend serbisch geprägt war. Interessant auch die Lage der „Hauptstadt“ Lastovo: Vom Meer aus sieht man nur einen kleinen Turm auf einen Gipfel an der Küste, die Häuser liegen alle am Berghang der meerabgewandten Seite. Das diese Seite auch Richtung Süden zeigt, war sicher neben der geringeren Sichtbarkeit auch ein kleines Plus.